Was verdient man wirklich im Remote Work?
Die Frage nach dem Gehalt ist für viele Menschen ein entscheidender Faktor bei der Überlegung, ob sie ins Remote Work wechseln sollen. Die gute Nachricht: Remote Worker verdienen oft nicht weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen im Büro – und in vielen Fällen sogar mehr.
Doch die Gehaltslandschaft im Remote Work ist vielfältig und hängt von zahlreichen Faktoren ab. In diesem Guide erfährst du, mit welchen Gehältern du in verschiedenen Remote-Bereichen rechnen kannst, welche Faktoren dein Einkommen beeinflussen und wie du dein Remote Work Gehalt maximieren kannst.
Durchschnittliche Remote Work Gehälter nach Bereich
Die Gehaltsspanne im Remote Work ist groß und reicht von Einsteigerpositionen bis zu hochbezahlten Expertenjobs. Hier ein Überblick über realistische Jahresgehälter in Deutschland:
IT und Softwareentwicklung
- Junior Developer: 35.000 bis 50.000 Euro
- Mid-Level Developer: 50.000 bis 70.000 Euro
- Senior Developer: 70.000 bis 90.000 Euro
- Lead Developer oder Architect: 85.000 bis 120.000 Euro
Softwareentwickler gehören zu den bestbezahlten Remote Workern. Die hohe Nachfrage nach Programmierern und die Möglichkeit, für internationale Unternehmen zu arbeiten, treiben die Gehälter in die Höhe. Besonders gefragt sind Skills in JavaScript, Python, React, Node.js, Cloud-Technologien und DevOps.
Marketing und Content
- Content Writer oder Social Media Manager: 28.000 bis 45.000 Euro
- SEO Specialist: 35.000 bis 55.000 Euro
- Marketing Manager: 45.000 bis 70.000 Euro
- Growth Hacker oder Performance Marketing Lead: 55.000 bis 85.000 Euro
Marketingpositionen im Remote Work reichen von kreativen Einstiegsjobs bis zu strategischen Führungsrollen. Wer datengetrieben arbeitet und messbare Erfolge vorweisen kann, hat deutlich bessere Verdienstchancen.
Design und Kreativbereich
- Grafikdesigner: 30.000 bis 48.000 Euro
- UX/UI Designer: 45.000 bis 70.000 Euro
- Senior Product Designer: 65.000 bis 85.000 Euro
- Design Director: 75.000 bis 100.000 Euro
Designer mit UX-Expertise und Produktverständnis sind besonders gefragt. Die Kombination aus kreativem Geschick und strategischem Denken zahlt sich aus.
Projektmanagement und Operations
- Project Manager: 45.000 bis 65.000 Euro
- Product Manager: 55.000 bis 85.000 Euro
- Operations Manager: 50.000 bis 75.000 Euro
- Head of Operations: 70.000 bis 95.000 Euro
Projektmanager im Remote Work brauchen starke Kommunikationsfähigkeiten und Erfahrung mit digitalen Kollaborationstools. Wer Teams erfolgreich remote führen kann, ist Gold wert.
Datenanalyse und Data Science
- Junior Data Analyst: 40.000 bis 55.000 Euro
- Data Analyst: 50.000 bis 70.000 Euro
- Data Scientist: 60.000 bis 90.000 Euro
- Senior Data Scientist oder ML Engineer: 80.000 bis 110.000 Euro
Data-Berufe gehören zu den am schnellsten wachsenden Remote-Segmenten. Unternehmen suchen händeringend nach Leuten, die Daten interpretieren und in Geschäftsergebnisse übersetzen können.
Kundenservice und Support
- Customer Support Agent: 24.000 bis 36.000 Euro
- Customer Success Manager: 38.000 bis 55.000 Euro
- Head of Customer Experience: 55.000 bis 75.000 Euro
Support-Rollen bieten oft einen niedrigeren Einstieg ins Remote Work, aber mit Erfahrung und Spezialisierung lassen sich auch hier attraktive Gehälter erzielen.
Freelancing vs. Festanstellung: Gehaltsvergleich
Eine der wichtigsten Entscheidungen im Remote Work ist die Wahl zwischen Festanstellung und Freelancing. Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile beim Thema Gehalt.
Festanstellung im Remote Work
Vorteile:
- Planungssicherheit durch festes Monatsgehalt
- Sozialversicherungen werden vom Arbeitgeber bezahlt
- Bezahlter Urlaub und Krankheitstage
- Oft Zusatzleistungen wie Weiterbildungsbudget oder Altersvorsorge
Nachteile:
- Gehalt ist nach oben begrenzt
- Weniger Flexibilität bei der Einkommensgestaltung
- Steuern werden automatisch abgeführt
Freelancing und Selbstständigkeit
Vorteile:
- Deutlich höheres Einkommenspotenzial
- Stundensätze oft 50 bis 100 Prozent über Festanstellungsgehältern
- Steueroptimierungsmöglichkeiten
- Mehrere Einkommensquellen gleichzeitig möglich
Nachteile:
- Einkommensunsicherheit, besonders am Anfang
- Selbst verantwortlich für Kranken- und Altersvorsorge
- Keine bezahlten Urlaubstage
- Akquiseaufwand und Verwaltungsarbeit
Realistische Freelancer-Stundensätze:
- Junior Freelancer: 40 bis 60 Euro pro Stunde
- Mid-Level Freelancer: 60 bis 90 Euro pro Stunde
- Senior Freelancer oder Spezialist: 90 bis 150 Euro pro Stunde
- Experten und Berater: 150 bis 250 Euro pro Stunde und mehr
Bei 20 fakturierbaren Stunden pro Woche (realistisch für Freelancer) entspricht ein Stundensatz von 80 Euro einem Jahreseinkommen von rund 83.000 Euro – deutlich mehr als viele Festanstellungen zahlen würden.
Faktoren, die dein Remote Work Gehalt beeinflussen
Dein tatsächliches Gehalt im Remote Work hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Hier sind die wichtigsten:
1. Branche und Spezialisierung
Nicht alle Remote-Bereiche zahlen gleich gut. Tech, Finance und Marketing gehören zu den bestbezahlten Branchen, während Content Creation und Kundenservice oft niedriger angesiedelt sind. Innerhalb jeder Branche zahlt sich Spezialisierung aus: Ein React-Spezialist verdient mehr als ein Allround-Webentwickler, ein SEO-Experte mehr als ein generischer Content Writer.
2. Erfahrung und Skills
Wie überall gilt: Je mehr relevante Erfahrung du hast, desto höher dein Gehalt. Besonders wertvoll sind nachweisbare Erfolge und messbare Ergebnisse. Ein Portfolio mit erfolgreichen Projekten oder Fallstudien kann dein Gehalt deutlich steigern.
3. Standort des Arbeitgebers
Auch wenn du remote arbeitest, macht es oft einen Unterschied, wo dein Arbeitgeber sitzt:
- Deutsche KMUs: Orientieren sich meist an lokalen Gehältern (oft niedriger)
- Deutsche Großunternehmen und Konzerne: Zahlen oft Tarifgehälter (mittleres bis oberes Niveau)
- US-Tech-Unternehmen: Zahlen häufig deutlich mehr, selbst für Remote Worker in Deutschland
- Internationale Scale-ups: Bieten oft attraktive Pakete inklusive Aktienoptionen
4. Dein eigener Standort
Manche Unternehmen zahlen ortsunabhängige Gehälter, andere passen das Gehalt an die Lebenshaltungskosten deines Wohnorts an. Wer in München oder Hamburg lebt, bekommt bei manchen Firmen mehr als jemand in Chemnitz oder auf dem Land – auch wenn beide dieselbe Arbeit remote erledigen.
5. Verhandlungsgeschick
Viele Remote Worker lassen Geld auf dem Tisch liegen, weil sie nicht verhandeln. Studien zeigen, dass Menschen, die aktiv ihr Gehalt verhandeln, im Schnitt 10 bis 20 Prozent mehr verdienen. Besonders im Remote Work, wo persönliche Beziehungen oft weniger ausgeprägt sind, ist es wichtig, deinen Wert klar zu kommunizieren.
6. Unternehmensgröße
- Startups: Niedrigeres Grundgehalt, aber oft Aktienoptionen und viel Lernpotenzial
- Scale-ups: Wettbewerbsfähige Gehälter und Wachstumschancen
- Mittelstand: Solide Gehälter, aber oft weniger Flexibilität
- Konzerne: Höchste Grundgehälter, aber langsamere Karriereprogression
Remote Work Gehalt vs. Lebenshaltungskosten
Einer der größten Vorteile von Remote Work ist die Möglichkeit, an günstigen Orten zu leben und trotzdem gut zu verdienen. Dieses Prinzip nennt sich Geo-Arbitrage.
Beispielrechnung:
Ein Softwareentwickler verdient bei einem US-Unternehmen 70.000 Euro pro Jahr.
- In München: Durchschnittliche Miete für 2-Zimmer-Wohnung rund 1.500 Euro. Nach Miete, Steuern und Lebenshaltungskosten bleiben circa 1.800 Euro Sparpotenzial pro Monat.
- In Leipzig: Durchschnittliche Miete für 2-Zimmer-Wohnung rund 800 Euro. Nach denselben Berechnungen bleiben circa 2.500 Euro Sparpotenzial pro Monat.
- In Lissabon: Durchschnittliche Miete circa 1.000 Euro, niedrigere Nebenkosten, oft geringere Steuerlast. Sparpotenzial circa 2.800 Euro pro Monat.
- In Chiang Mai: Lebenshaltungskosten unter 1.000 Euro pro Monat möglich. Sparpotenzial über 3.500 Euro pro Monat.
Geo-Arbitrage funktioniert besonders gut für Freelancer und selbstständige Remote Worker, die rechtlich flexibler sind. Bei Festanstellungen musst du steuerliche und arbeitsrechtliche Aspekte beachten – dazu gleich mehr.
So steigerst du dein Remote Work Gehalt
Egal ob Festanstellung oder Freelancing – mit den richtigen Strategien kannst du dein Einkommen im Remote Work deutlich erhöhen.
1. Spezialisiere dich
Generalisten haben es schwer, hohe Gehälter zu verhandeln. Spezialisierung ist der Schlüssel zu höherem Einkommen. Anstatt ein allgemeiner Webentwickler zu sein, werde zum React-Experten für E-Commerce-Plattformen. Anstatt allgemeiner Content Writer zu sein, werde zum SEO-Texter für SaaS-Unternehmen.
Umsetzung:
- Wähle eine profitable Nische
- Baue tiefes Fachwissen in einem Bereich auf
- Erstelle Fallstudien und zeige messbare Ergebnisse
- Positioniere dich als Experte durch Content, LinkedIn oder Fachvorträge
2. Baue ein starkes Portfolio auf
Im Remote Work zählen Ergebnisse mehr als Zeugnisse. Ein überzeugendes Portfolio ist dein wichtigstes Gehaltsinstrument.
Was reingehört:
- Konkrete Projekte mit nachweisbaren Ergebnissen
- Vorher-Nachher-Vergleiche oder Kennzahlen
- Testimonials von Kunden oder Arbeitgebern
- Prozessbeschreibungen: Wie gehst du vor?
3. Arbeite für internationale Unternehmen
Deutsche Unternehmen zahlen oft weniger als US-amerikanische oder skandinavische Firmen. Wenn du deine Dienste international anbietest, kannst du von höheren Gehaltsniveaus profitieren.
Plattformen für internationale Remote Jobs:
- We Work Remotely
- Remote.co
- AngelList (für Startups)
- Toptal (für Top-Freelancer)
- Gun.io (für Entwickler)
4. Verhandle geschickt
Viele Remote Worker haben Angst, zu hoch zu pokern. Doch Studien zeigen: Die meisten Unternehmen erwarten, dass du verhandelst.
Verhandlungstipps:
- Recherchiere Marktwerte auf Plattformen wie Glassdoor oder Levels.fyi
- Nenne zuerst eine Gehaltsspanne, nicht eine feste Zahl
- Betone deine Unique Selling Points und bisherigen Erfolge
- Sei bereit, auch über Benefits zu verhandeln (Weiterbildung, Equipment, flexible Arbeitszeiten)
- Bei Freelancing: Rechne deinen Wert vor (Stundensatz mal Projektergebnis)
5. Nutze passive Einkommensquellen
Viele erfolgreiche Remote Worker bauen sich mehrere Einkommensströme auf:
- Digitale Produkte: Online-Kurse, E-Books, Templates
- Affiliate Marketing: Empfehlungen für Tools und Services
- Content Monetarisierung: YouTube, Newsletter, Blogs
- Beratung und Coaching: Pakete für Gruppen oder Einzelpersonen
- SaaS-Produkte: Kleine Tools, die wiederkehrende Einnahmen generieren
Passive Einkommensquellen brauchen Zeit zum Aufbau, können aber langfristig dein Gesamteinkommen deutlich steigern.
6. Investiere in Weiterbildung
Die Tech- und Remote-Welt entwickelt sich rasant. Wer stehen bleibt, verliert an Marktwert. Investiere regelmäßig in neue Skills:
- Online-Kurse: Udemy, Coursera, Frontend Masters, Pluralsight
- Zertifikate: Google Analytics, AWS, Scrum Master, HubSpot
- Bücher und Podcasts: Bleibe auf dem neuesten Stand deiner Branche
- Konferenzen und Networking: Auch remote gibt es virtuelle Events
Eine Investition von 500 bis 1.000 Euro pro Jahr in Weiterbildung kann dein Gehalt um 5.000 bis 10.000 Euro steigern.
7. Dokumentiere deine Erfolge
Remote Worker werden oft übersehen, weil sie nicht sichtbar im Büro sitzen. Umso wichtiger ist es, deine Erfolge aktiv zu kommunizieren.
Erfolgsjournal führen:
- Wöchentliche Updates an deinen Manager
- Quartalsweise Zusammenfassung deiner größten Erfolge
- Metriken und KPIs sammeln
- Feedback von Kunden oder Kollegen dokumentieren
Bei der nächsten Gehaltsverhandlung hast du dann konkrete Argumente statt vager Aussagen.
Gehaltstransparenz im Remote Work
Immer mehr Remote-Unternehmen setzen auf Gehaltstransparenz. Firmen wie Buffer, GitLab oder Basecamp veröffentlichen ihre Gehaltsstrukturen öffentlich. Das hat Vor- und Nachteile:
Vorteile:
- Faire Gehälter ohne Diskriminierung
- Klare Karrierewege und Gehaltserwartungen
- Weniger Verhandlungsstress
Nachteile:
- Weniger individueller Verhandlungsspielraum
- Gehaltsformeln können starr sein
- Schwierig bei internationalen Teams mit unterschiedlichen Lebenshaltungskosten
Viele Remote-Unternehmen nutzen Gehaltsrechner wie die von GitLab, die Faktoren wie Standort, Erfahrung und Rolle einbeziehen. Das macht Gehälter nachvollziehbar, kann aber auch dazu führen, dass Menschen in teuren Städten mehr verdienen als ihre Kollegen, die dieselbe Arbeit in günstigeren Regionen erledigen.
Steuern und Sozialabgaben im Remote Work
Dein Bruttogehalt ist nur die halbe Miete. Bei Remote Work musst du besonders auf Steuern und Sozialabgaben achten:
Festanstellung in Deutschland
Wenn du für ein deutsches Unternehmen remote arbeitest, gelten die normalen Steuerregeln:
- Einkommensteuer: Progressiver Steuersatz von 0 bis 45 Prozent
- Sozialversicherungen: Circa 20 Prozent vom Brutto (Arbeitnehmeranteil)
- Kirchensteuer: Optional, circa 8 bis 9 Prozent der Einkommensteuer
Bei 50.000 Euro Bruttojahresgehalt bleiben dir nach Steuern und Sozialabgaben circa 30.000 bis 32.000 Euro netto – je nach Steuerklasse und Bundesland.
Freelancing und Selbstständigkeit
Als Freelancer musst du dich selbst um Steuern und Versicherungen kümmern:
- Einkommensteuer: Wie bei Festanstellung, aber auf Gewinn (Einnahmen minus Ausgaben)
- Gewerbesteuer: Nur bei Gewerbetreibenden, Freibetrag 24.500 Euro
- Umsatzsteuer: 19 Prozent (Kleinunternehmerregelung bis 22.000 Euro Umsatz möglich)
- Krankenversicherung: Circa 160 bis 800 Euro pro Monat, je nach Einkommen und Kasse
- Rentenversicherung: Optional für die meisten Freelancer
Steueroptimierung für Freelancer:
- Betriebsausgaben absetzen (Equipment, Coworking, Weiterbildung, Reisekosten)
- Rücklagen für Steuern bilden (circa 30 bis 40 Prozent des Gewinns)
- Steuerberater nutzen (spart oft mehr Geld, als er kostet)
Internationales Remote Work
Wenn du für ein ausländisches Unternehmen arbeitest oder im Ausland lebst, wird es komplexer:
- Wohnsitzprinzip: Du zahlst Steuern dort, wo du wohnst (meist über 183 Tage im Jahr)
- Doppelbesteuerungsabkommen: Vermeiden, dass du in zwei Ländern Steuern zahlst
- Sozialversicherungen: Bei EU-Arbeitgebern oft über A1-Bescheinigung geregelt
Viele digitale Nomaden nutzen Länder mit niedrigeren Steuersätzen wie Portugal (NHR-Status), Estland (E-Residency) oder Dubai (0 Prozent Einkommensteuer). Aber Vorsicht: Die rechtliche Situation ist komplex, und du solltest dich unbedingt von einem internationalen Steuerberater beraten lassen.
Gehaltsvergleich: Remote Work vs. Bürojob
Verdient man im Remote Work wirklich mehr oder weniger als im Büro? Die Antwort: Es kommt darauf an.
Studien zeigen:
- Remote Worker haben im Schnitt ähnliche Grundgehälter wie Büroangestellte
- Bestimmte Remote-Branchen (IT, Marketing, Design) zahlen oft mehr
- Remote Worker sparen durchschnittlich 2.000 bis 4.000 Euro pro Jahr durch wegfallende Pendelkosten
- Freelancer und selbstständige Remote Worker verdienen oft 20 bis 50 Prozent mehr als vergleichbare Festangestellte (vor Steuern und Versicherungen)
Was Remote Work zusätzlich bringt:
- Zeitersparnis durch wegfallenden Arbeitsweg (durchschnittlich 1 Stunde pro Tag)
- Flexibilität, Nebenprojekte aufzubauen
- Möglichkeit, an günstigen Orten zu leben (Geo-Arbitrage)
- Bessere Work-Life-Balance (unbezahlbar, aber wertvoll)
Remote Work Gehalt nach Karrierestufe
Deine Karrierestufe hat enormen Einfluss auf dein Gehalt. Hier ein typischer Karrierepfad am Beispiel eines UX Designers:
Junior UX Designer (0 bis 2 Jahre Erfahrung):
- Gehalt: 30.000 bis 45.000 Euro
- Fokus: Lernen, Prozesse verstehen, an kleineren Features arbeiten
- Verhandlungsspielraum: Gering
Mid-Level UX Designer (2 bis 5 Jahre Erfahrung):
- Gehalt: 45.000 bis 65.000 Euro
- Fokus: Eigenständige Projekte, komplexe Probleme lösen
- Verhandlungsspielraum: Mittel
Senior UX Designer (5 bis 10 Jahre Erfahrung):
- Gehalt: 65.000 bis 85.000 Euro
- Fokus: Strategische Entscheidungen, Mentoring, Produktverantwortung
- Verhandlungsspielraum: Hoch
Lead UX Designer oder Design Director (über 10 Jahre Erfahrung):
- Gehalt: 85.000 bis 110.000 Euro
- Fokus: Teamführung, Designstrategie, Unternehmensebene
- Verhandlungsspielraum: Sehr hoch
Karrieretipps:
- Vom Junior zum Mid-Level: Fokus auf Fähigkeiten und Portfolio
- Vom Mid-Level zum Senior: Ergebnisse dokumentieren, strategisches Denken zeigen
- Vom Senior zum Lead: Leadership Skills entwickeln, Netzwerken, Sichtbarkeit erhöhen
Gehaltserwartungen realistisch einschätzen
Viele Einsteiger ins Remote Work haben unrealistische Gehaltsvorstellungen – in beide Richtungen. Manche erwarten, sofort 80.000 Euro zu verdienen, andere verkaufen sich unter Wert.
So schätzt du dein realistisches Gehalt ein:
Recherchiere auf Plattformen:
- Glassdoor: Gehaltsangaben nach Unternehmen und Position
- Levels.fyi: Besonders gut für Tech-Jobs
- PayScale: Gehaltsrechner mit vielen Filteroptionen
- LinkedIn Salary: Gehaltseinblicke nach Branche und Standort
Frage in Communities:
- Reddit (r/remotework, r/digitalnomad)
- Facebook-Gruppen für Remote Worker
- LinkedIn-Gruppen deiner Branche
Führe Gespräche:
- Sprich mit anderen Remote Workern in deinem Bereich
- Nutze Informational Interviews
- Tausche dich in Coworking Spaces aus
Berücksichtige deine Situation:
- Wie viele Jahre Erfahrung hast du?
- Wie stark ist dein Portfolio?
- Wie gefragt ist deine Spezialisierung?
- Wie gut sind deine Englischkenntnisse?
Fazit: Remote Work Gehalt ist vielfältig
Das Gehalt im Remote Work lässt sich nicht pauschal beantworten – es ist so vielfältig wie die Menschen, die remote arbeiten. Von 25.000 Euro für Einstiegsjobs bis über 100.000 Euro für erfahrene Spezialisten ist alles möglich.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Remote Work zahlt sich finanziell aus – nicht nur durch das Gehalt, sondern auch durch Kostenersparnis und Flexibilität
- Spezialisierung, Portfolio und Verhandlungsgeschick sind entscheidend
- Internationale Jobs und Freelancing bieten oft höhere Verdienstmöglichkeiten
- Geo-Arbitrage ermöglicht ein besseres Leben bei gleichem Gehalt
- Passive Einkommensquellen können dein Gesamteinkommen deutlich steigern
Wenn du ins Remote Work einsteigen oder dein Remote-Gehalt steigern möchtest, investiere in deine Skills, baue ein starkes Netzwerk auf und hab keine Angst, deinen Wert zu kommunizieren. Der Remote-Arbeitsmarkt wächst weiter – und mit der richtigen Strategie kannst du finanziell enorm profitieren.


